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Im Sommer mit Winterreifen fahren?

In den vergangenen Tagen wandte sich ein Autofahrer mit der Frage an den Technikexperten des ARBÖ Niederösterreich

In den vergangenen Tagen wandte sich ein Autofahrer mit der Frage an den Technikexperten des ARBÖ Niederösterreich, Martin Wögerer, ob er die abgefahrenen Winterreifen im Sommer aufbrauchen dürfe. „Die Idee, die alten Winterräder mit einer Profiltiefe von nur noch vier Millimetern im Sommer aufzubrauchen, um Geld für einen neuen Satz Reifen zu sparen, kommt immer wieder. Grundsätzlich ist dies auch erlaubt, sofern die Gummis in gutem Zustand sind und sie die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe für Sommerreifen von 1,6 Millimetern haben“, erklärt Wögerer.

Empfehlenswert sei das jedoch nicht, so der Experte des ARBÖ. „Die Reifenhersteller entwickeln nicht ohne Grund Profile und Gummimischungen für die verschiedenen Jahreszeiten. Man muss bedenken, dass Sommer- und Winterpneus unterschiedlich sind. Die Mischung für den Winter ist weicher, es ändert sich deshalb auf heißem Asphalt das Brems- und Fahrverhalten, was in extremen Situationen Auswirkungen auf die Sicherheit haben kann“, sagt der ARBÖ-Experte. Ein weiterer Nachteil sei ein höherer Verschleiß der Winterreifen bei sommerlichen Temperaturen aufgrund des weicheren Gummis, was auch den Verbrauch erhöhe, meint Wögerer.

„Reifen sind ein sehr wichtiger Bauteil am Pkw und ein wesentlicher Sicherheitsaspekt. Als Autofahrer muss man unbedingt berücksichtigen, dass der Grip der Räder dafür entscheidend ist, ob man auf der Straße bleibt oder aus der Kurve fliegt. Zusätzlich verlängert sich bei schlechter Bodenhaftung auch der Bremsweg, und es kann früher zu Aquaplaning kommen“, führt der ARBÖ-Experte aus.

Man dürfe auf keinen Fall an der falschen Stelle Geld sparen, betont Wögerer. „Deshalb habe ich dem Autofahrer empfohlen, neue Sommerreifen oder als Kompromiss Ganzjahresreifen zu kaufen.“